Nachwasser am Wasser

„manchmal denke ich in Wettern“ - Eine Spätsommer Buchempfehlung.

Frieda Paris am Wasser /// Collage von Merle Proll ©

„manchmal denke ich in Wettern“ (Nachwasser S. 83), schreibt Frieda Paris. Ich denke in Jahreszeiten; Prosa ist Winter, Lyrik der Sommer.

Paris’ Debüt ist ein Langgedicht geworden und ein gutes noch dazu:

am Wasser las ich Nachwasser. Paris hat dem Nachlass der Sprachkünstlerin Friederike Mayröcker diesen Namen gegeben, Mayröcker selbst nennt sie ihre große Wortmutter. Für vieles hat Paris einen besonderen Namen und ein besonderes Auge - Wörter, durch die man sich tragen lassen kann. Diese beschreiben Rückseiten, aber auch viel das Schreiben selbst, Prozesse und Beziehungen, oder auch die Kindheit der Autorin. Wie es klingt, ist viel kreuz und quer, hoch und runter zu lesen - bedeutet frei sein, zumindest sich so fühlen.

das Buch erschien 2024, hat viele Preise gewonnen… undsoweiter. alles googlebar.

aber dazu ::

es wurde mir angespült. bin durchgeschwommen. weich war das Wasser.

legte meinen kopf darauf, behutsam

zu mir wie ein kissen

dann legte ich es auf mich

es legte sich wie ein dünner film auf

das gefühl und

hob es an

ein genuss. leichte kost im positiven. ich meinen  l e i c h t,  nicht  e i n f a c h.

habe es gelesen wie

einen leckerbissen, den man sich

auf der zunge zergehen

lässt und absichtlich langsam

kaut, weil man bereits

den moment bereut, in dem er

aufgegessen     sein wird

ti amo,

merle

 

Next
Next

Do it yourself