Do it yourself
Female Pleasure Matters - ein Interview mit der Künstlerin Andrea Kurtz über weibliche Selbstbefriedigung, die sogenannte Masturbation Gap und den Versuch, die Themen künstlerisch zu entstigmatisieren.
„Die ersten Hände“, Graphic Illustration, Andrea Kurtz, 2020.
Selbstbefriedigung scheint auch 2025 nicht von gesellschaftlichen Normen befreit – und nicht nur das: Frauen* masturbieren auch deutlich seltener als Männer. Erst Anfang dieses Jahres veröffentlichte das Female Pleasure Unternehmen Womanizer eine repräsentative Studie mit einem erschreckendem Ergebnis: Während 65 Prozent der Männer mehrmals die Woche masturbieren, sind es im weltweiten (!) Durchschnitt bei Frauen gerade einmal 33 Prozent. Fast jede vierte befragte Frau gab sogar an, noch nie masturbiert zu haben (Der Standard, 2025).
Dieses Phänomen hat einen Begriff – den „Masturbation Gap“. Dieser Begriff beschreibt das Ungleichgewicht in Häufigkeit, Offenheit aber auch gesellschaftlicher Akzeptanz von Masturbation zwischen verschiedenen Gruppen – meist werden hier Männer und Frauen herangezogen. Vor allem das weibliche Geschlecht ist immer noch unheimlich zurückhaltend, was die Selbstbefriedigung angeht – findet auch die Grazer Künstlerin Andrea Kurtz. Aus diesem Grund setzt sie den Fokus in ihren Arbeiten auf die weibliche Masturbation – sie möchte zeigen, wie wichtig das Sprechen über und Berühren des eigenen Körpers ist. Ein Gespräch über Selbstbestimmung, Sexualaufklärung als Bildungsauftrag und Kunst als Aufklärungsinstrument.
Bohema: Auf deiner Website steht ja Do-It-Yourself - uns hast du geschrieben, Female Pleasure Matters…
Andrea Kurtz: …ja, denn bei Do-It-Yourself denken gleich alle an den Baumarkt Obi (lacht) – deswegen habe ich es als Untertitel dazu getan, damit man es ein bisschen besser versteht. Beim Merchandise habe ich eigentlich nur Do-It-Yourself geschrieben, mit der Hand versteht man es dann. Aber ich fand diesen Slogan cool.
Bohema: Worum geht es in deinem Projekt?
Andrea Kurtz: Am Anfang war es eine Spielerei. Eigentlich bin ich in zwei Bereichen tätig: Einerseits mache ich Reliefarbeiten, die mittlerweile schon in die Skulptur hineingehen. Grafik und Illustration waren eigentlich eher etwas, was ich beruflich mache - das hat sich aber dann irgendwie auch in die künstlerische Richtung weiterentwickelt. Und wie ich da ein bisschen herumgespielt habe, hatte ich diese drei verschiedenen Fingerstellungen illustriert. Ich fand es einfach cool, blöd gesagt.
Erst im Gespräch ist es dann für mich größer geworden. Eine Person hatte mich gefragt, ob mir eigentlich bewusst ist, dass viele Frauen erst sexuelle Erfahrungen haben, bevor sie sich selbst befriedigen. Und das fand ich schockierend, vor allem wenn man es mit den Männern vergleicht. Daran anschließend habe ich mir dann gedacht: Okay, das ist ein Thema, welches künstlerisch noch mehr hergeben kann, und dann habe ich mich ein bisschen im Thema vertieft. So hat alles angefangen.
„Die ersten Hände“, Graphic Illustration, Andrea Kurtz, 2020.
Das Zweite war, dass ich draufgekommen bin, dass es eigentlich keine Worte für die weibliche Selbstbefriedigung gibt. Es gibt in fast keiner Sprache gute Umschreibungen dafür. Und wenn es keine Wörter dafür gibt, kann man das eigentlich gar nicht thematisieren oder darüber reden. Dadurch hat für mich die ganze Auseinandersetzung angefangen. Und ich bin froh, dass ich das gemacht habe, weil ich es persönlich nie als Tabuthema gesehen habe. Aber dann habe ich gemerkt, dass es gesellschaftlich doch eines ist. Man merkt auch im Gespräch, dass viele Frauen auf einmal leiser werden, sehr vorsichtig darüber reden.
Kunst ist ein super Tool, um solche Sachen anzusprechen oder sichtbar zu machen. Der nächste Schritt war dann, Expert*innen anzuschreiben, Leute aus den Bereichen Sozialtherapie und Psychologie, und sie aufzufordern, sich zu meinen Fragen zu äußern. Und so kam ich dann immer mehr in Gespräche. Dadurch tauchten immer mehr Fragen auf.
B: Was möchtest du mit dem Projekt gesellschaftlich bewegen? Welches Ziel willst du erreichen?
AK: Einen Raum schaffen, wo man drüber redet; Bewusstsein für Selbstbestimmung, Kraft und Wissen. Das fängt an mit den körperlichen Informationen und Fakten, die mir auch selbst nicht bewusst waren. Sexuelle Autonomie, sich selbst zu entdecken, die Lust ernst zu nehmen, sich nicht von Normen und Scham einschränken zu lassen. Kunst ist das perfekte Werkzeug dafür, weil es auch emotional ist. Man kann das Thema emotional zugänglich machen und eben diesen Raum für Diskussion schaffen. Es bringt allen etwas, wenn die Leute drüber reden. Es geht gar nicht nur um die Frau und ihre Lust allein - auch im Kontext einer Beziehung. Es trägt zu einer erfolgreichen Beziehung bei, wenn man in der Partnerschaft darüber redet. Und da merke ich, dass da Scham ist - nicht nur bei Frauen, auch bei Männern.
B: Du hast es jetzt eh schon öfter angesprochen – aber glaubst du, dass es leichter ist, Aufklärung künstlerisch an ein Publikum zu bringen?
AK: Ich denke ja. Vor einem Monat habe ich eine Ausstellung gehabt und mir macht es extreme Freude, wenn ich Leuten dabei zusehe, wie sie Sachen betrachten und sich dann wirklich damit auseinandersetzen.
B: Was sind die bewegendsten Reaktionen auf deine Kunst gewesen? Die dir am meisten in Erinnerung geblieben sind?
AK: Über Instagram gibt es immer ein paar Kommentare, die so etwas beinhalten wie „heutzutage interessieren sich Leute nur noch für Sex“ oder „es geht nur noch um Sex und ihn zu verkaufen“. Es gibt also auch negative Reaktionen. Das motiviert mich aber noch mehr.
Bewegend war wirklich fast jedes Gespräch, weil es plötzlich so persönlich wird mit Leuten, die man gar nicht kennt. Es ist schon ein schönes Gefühl, dass man die Leute auch berührt und sie Sachen sagen wie „hey, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht!“. Es gibt negative und positive Reaktionen, und das ist auch gut so.
B: Wie wählst du deine Motive und Ausdrucksformen? Erzähl uns auch gerne etwas mehr über die Fingerstellungen, die du erwähnt hast.
Ausstellung (laufend bis Herbst 2025) Ginger I Gin & Art, Mariahilfer Str. 26 Graz; https://ginger-graz.at/;Serie „Monochrome Selflove“ (Graphic Art) + Wandmalerei (die weißen Linien hinter den Graphiken) // Fotocredit: Sabine Omann - Fabsab Media @fabsabmedia
AK: Angefangen hat alles mit den Händen, die ich Monochrome-Selflove genannt habe. Zu Beginn war sie auf schwarzem Hintergrund, mittlerweile mache ich sie auch mal farbig – das wollte ich aber anfangs nicht, da wollte ich einfach den Akt vorstellen, ohne Ablenkung, auf das Wesentliche reduziert, ohne Farbe. Es steht für den Akt selbst. Das schwarz-weiße habe ich auch gewählt, weil ich darin die Kontraste dargestellt sehe, die bei dem ganzen Thema vorkommen. Danach habe ich dann angefangen, das Thema auf verschiedene Weisen zu bearbeiten. Meine Motive entstehen auch oft eher zufällig. Wenn man sich mit einem Thema auseinandersetzt, geht man automatisch in sich selbst hinein. So tauchen bei mir häufig überlappende Frauenkörper auf, die verschiedene Phasen darstellen – entweder von mir selbst oder in meiner Vorstellung entstandene. Aus diesem Grund gehe ich auch immer mehr in den Dialog mit anderen Frauen, um andere Perspektiven einzubringen. Dafür habe ich einen Fragebogen mit Fragen zur Selbstbefriedigung erstellt, den ich gemeinsam mit Frauen durchgehe, um Inspiration zu sammeln. In letzter Zeit ist dabei einiges entstanden – es hat auf einmal richtig Fahrt aufgenommen. Anfangs waren es nur schwarz-weiße Arbeiten, dann habe ich weitergemacht und konnte gar nicht mehr aufhören.
B: Wie sieht dein kreativer Prozess aus, von der Idee bis zum fertigen Werk?
AK: An der Uni hat mein Professor immer gesagt, dass der Künstler*innenberuf oft ein sehr einsamer ist. Das kann ich bestätigen – manchmal arbeite ich wochenlang allein und sehe wirklich gar keine Menschen. Dieses Thema hat mich motiviert, ein bisschen über meinen Schatten zu springen. Eigentlich stehe ich nicht gerne irgendwo im Mittelpunkt und rede über die Arbeit, aber ich habe jetzt ein Radiointerview gehabt, jetzt eines mit euch – obwohl ich das eigentlich überhaupt nicht mag. Ich lege die Einsamkeit ein Stück weit weg. Auch, wenn mich jemand im Atelier besucht, ist es immer spannend, was dort für Dialoge entstehen. Für meine letzte Ausstellung habe ich zum Beispiel drei Frauenfiguren aus Holz ausgeschnitten und in die Auslage gestellt. Schließlich kam die Rückmeldung, dass die Darstellung vielleicht „zu viel“ für die Auslage sei. Also habe ich die Brüste verpixelt – was, wie ich finde, die Provokation noch viel stärker gemacht hat.
Durch Postings von Zeichnungen von nackten Frauenkörpern habe ich übrigens Probleme auf beiden meinen Instagram-Accounts wegen angeblicher Verstöße gegen Richtlinien bekommen und nun muss ich überlegen, wie ich außerhalb von Instagram weitermachen soll. Das wird mich aber nicht abhalten! Die Beschäftigung mit dem Thema und den Fakten dazu ist auf jeden Fall etwas, was ich auch in Zukunft in meine Kunst einbinden werde und möchte. Die Klitoris wurde zum Beispiel erst 1998 erstmals anatomisch vollständig dargestellt – und das, obwohl in den Jahrzehnten davor die Pornoindustrie und später das Internet bereits boomten. Trotzdem fanden anatomisch korrekte Darstellungen vom weiblichen Genitalbereich erst sehr spät ihren Weg in Schulbücher. Solche Informationen möchte ich thematisieren.
B: Du hast die Zensur auf sozialen Medien kurz angesprochen - welche Erfahrungen hast du denn noch damit gemacht? Wie gehst du damit um, wenn so etwas passiert?
Inspiration der Sprechblasen aus dem Fragebogen/Gesprächen mit Besucher*innen – Digital Illustration, Andrea Kurtz, 2025.
AK: Bei manchen meiner Arbeiten kann ich es schon verstehen. Das erste Mal jedoch, als ein Beitrag entfernt wurde, lag es daran, dass der letzte Slide eine Hand darstellte, auf der „Viva la Masturbation“ stand - das war sofort weg. Einmal habe ich mit einer Sexualpsychologin zusammengearbeitet und ihre Aussagen als letzten Slide einer Präsentation gezeigt – das wurde auch gesperrt. Auf TikTok sowieso immer sofort. Ein anderes Mal habe ich ein eigenes Bild hochgeladen, im Hintergrund waren Skizzen von Körpern zu sehen. Auch das wurde direkt gelöscht, mit der Begründung Violating the Rules of Nudity and Sexuality. Mit solchen Sperrungen muss ich umzugehen lernen. Bei Instagram funktioniert es noch einigermaßen, bei Facebook und TikTok ist es dagegen viel schwieriger. Die automatisch von Instagram geteilten Storys werden auf Facebook oft blockiert, auf Instagram selbst nicht.
Diese Einschränkungen haben mich aber inspiriert, mein Projekt auch auf anderen Wegen zu präsentieren – vielleicht ist das sogar gut. Auf jeden Fall weiß ich, dass ich ganz viel anders machen muss. Ich habe mir jetzt überlegt, Veranstaltungen zu organisieren oder an Talks teilzunehmen. Eine Idee ist, eine kleine „Clubtour“ zu machen. Denn eine Galerie ist nicht unbedingt ein Ort, wo jede*r reingeht – manche fühlen sich dort vielleicht auch unwohl. Deshalb möchte ich alternative Locations finden. Clubs erscheinen mir sinnvoll – auch weil ich unterschiedliches Publikum erreichen möchte. Letzte Woche habe ich einige Arbeiten ausgestellt – die Reaktionen waren sehr positiv, viele fanden das Projekt spannend. Das hat mich bestärkt, es auch live zu zeigen, nicht nur auf Social Media.
Zusätzlich habe ich Merchandise entwickelt. Gemeinsam mit einer Bekannten aus Kroatien habe ich eine kleine Modelinie entworfen – das ist eine Möglichkeit, das Thema auf eine andere Art zu präsentieren. Wer das Symbol kennt, erkennt die Botschaft sofort - andere fragen nach und man kommt ins Gespräch. Neben der Mode gibt es auch Schmuck und Accessoires, wie Schlafmasken oder andere kleine Objekte. So kann ich das Projekt in unterschiedlichen Bereichen sichtbar machen. Momentan bin ich voll dabei, diese verschiedenen Möglichkeiten auszuloten und herauszufinden, wie ich das Thema auf mehreren Ebenen unter die Menschen bringen kann.
B: …vielleicht dann gar nicht schlecht, auf Social Media eingeschränkt zu werden – eröffnet ja ganz neue Perspektiven.
AK: Ja! Im letzten Jahr hat sich unglaublich viel getan – so viel, dass ich manchmal noch ein bisschen überfordert bin. Nicht im negativen Sinne, sondern eher wegen des Gefühls, nun abliefern zu müssen. Besonders die Idee mit der Kleidung war ein spannender Schritt. Bilder sind immer das eine, aber Mode ist etwas, dass man kaufen, tragen und dadurch mitnehmen kann.
Es beginnt bei Sprache und Schulbüchern
B: Was denkst du, müsste sich politisch ändern, dass Sexualaufklärung nicht mehr so zensiert wird oder schambehaftet behandelt wird?
AK: Es ist schon viel passiert, im Vergleich zu früher. Es wurde aber bis vor kurzem vernachlässigt, sich mit Themen wie weiblicher Sexualität oder einer vollständigen medizinisch-anatomischen Darstellung des weiblichen Körpers auseinanderzusetzen. Organe von Menschen mit Uterus wurden eigentlich nur in Bezug auf Fortpflanzung erforscht, alles andere wurde eigentlich weggelassen. Es gibt ein tolles Buch von Eve Ensler mit dem Titel „Die Vagina Monologe“, wo erklärt wird, dass bei Frauen die Lust immer eher unterdrückt wurde oder eben mit Scham behaftet ist. Sowas sollte ins Bildungssystem mitaufgenommen werden – man muss darüber reden, man muss Wörter dafür finden, damit es thematisiert werden kann.
Das Erste ist also wirklich die Sprache. Das Zweite ist, dass man die Themen gleichsetzt – also wie Jungen von klein auf ganz selbstverständlich mit ihrer Sexualität umgehen dürfen, während es bei Mädchen oft gar nicht vorkommt. Sexualbildung sollte von Anfang an da sein. Als Kind hat man oft irgendwelche Kosenamen für die Vulva benutzt (Schambereich beispielsweise) - das fängt ja schon in der Erziehung an.
B: Kannst du dir vorstellen, mit Schulen, Sexualpädagog*innen oder feministischen Kollektiven zusammenzuarbeiten, um die Aufklärung weiter voranzutreiben?
AK: Der Wunsch ist auf jeden Fall da. Natürlich würde ich mich nicht hinstellen und sagen, ich bin Expertin – bin ich ja auch nicht. Aber ich würde sehr gerne mitmachen.Bei der Ausstellung war zum Beispiel eine Frau, die sich alles ganz genau angesehen hat, und dann sind wir ins Gespräch gekommen. Sie arbeitet mit Mädchen und hat mir ein paar Geschichten erzählt – etwa, dass über Sex oder das Berühren anderer geredet wird, aber wenn es ums Sich-selbst-Berühren geht, ist plötzlich extreme Scham da.
Mit ihr bin ich jetzt in Kontakt. Sie wäre zum Beispiel jemand, die ich mit ins Boot holen würde. Solche Aufklärungsangebote gibt es ja bereits, nur eben noch nicht in großem Ausmaß. Ich glaube nicht, dass das flächendeckend passiert – aber ich wünsche mir, dass das wächst. Und ich könnte mir so eine Zusammenarbeit sehr gut vorstellen.
B: Was wünschst du dir für junge Frauen oder FLINTA*-Personen in Bezug auf Aufklärung – oder auch ihren Zugang zur eigenen Lust?
AK: Lust ist einfach etwas Wunderbares. Es ist nichts, was man als Nebensache begreifen sollte, sondern auch ein Teil von Selbstliebe und Selbstfürsorge. Es hat viel mit Selbstermächtigung und sexueller Autonomie zu tun. Ich wünsche mir, dass junge Frauen und FLINTA*-Personen das als etwas Schönes und Kraftvolles erleben – und sich ein Stück weit von gesellschaftlichen Erwartungen und Normen lösen können. Das verdient einfach jede*r. Es tut gut. Es macht einen selbstmächtiger, liebevoller zu sich selbst – und das darf man auch feiern.
B: Was sind denn deine nächsten geplanten Projekte oder Ideen, die du gerade umsetzt oder gerne umsetzen möchtest?
AK: Auf jeden Fall möchte ich mit der Mode weitermachen – und die Sachen auch an unterschiedlichen Orten präsentieren. Weitere Ausstellungen sind geplant.
Ich möchte auch das Merchandise weiterverbreiten – bisher ist das eher im Bekanntenkreis geblieben, aber da geht noch mehr. Und grundsätzlich: mehr Kunst zeigen, mehr Sichtbarkeit schaffen. Ich freue mich, dass ich auch mit Bohema darüber reden kann. Ich bin da total offen. Ich freue mich über alle Menschen, die sich vom Thema angesprochen fühlen. Ich sehe das Ganze auch nicht mehr nur als mein Projekt. Ich bin froh über alles, was dazukommt – über neue Ideen, gemeinsame Aktionen. Gerade bin ich auch dabei, Clubs zu finden, in denen ich das ganze Projekt – je nachdem, was passt – in Form einer kleinen Clubtour zeigen kann.
Drei Bilder aus Acrylglas (Pratersauna, für das Event „Feuchte Träume”); Neon – leuchtend unter Schwarzlicht; Andrea Kurtz, 2025.
B: Schön, also es ergibt sich gerade alles von selbst? Es scheint so ins Rollen gekommen zu sein.
AK: Ja, total. Es hat sich so weiterentwickelt – ich arbeite inzwischen auch mit einem Fotografen an einer Fotoserie. Da wird sicher noch viel passieren. Ich dachte ursprünglich, ich mache die Serie fertig, dann ist das Projekt abgeschlossen – aber jetzt… jetzt ist da so viel mehr draus geworden. Ich muss unbedingt lernen, mir Pausen zu nehmen - kann aber irgendwie nicht aufhören! Ich fände es spannend, die Antworten von Männern und Frauen einander gegenüberzustellen oder gemeinsam zu präsentieren. Die Recherche macht mir einfach so viel Spaß. Und ich merke, wie schnell Leute da mitgehen, wenn sie davon hören. Mal schauen, was noch passiert.
B: Danke Andrea für das tolle Interview!