Crème de la crème

Post-Punk-Poetry-Slam im Club, ein Festival und unser Geheimtipp für herzblutige Gratiskonzerte: Stefan und Dávid empfehlen Musik-Events im März.

Musik-Crème vom Feinsten /// Alexandra Timofeeva (c)

1. Dry Cleaning

Datum & Ort: Freitag, 24. März, 20:00 (Einlass: 19:00), Flex (Am Donaukanal, Abgang Augartenbrücke, 1010 Wien).

Es ist so weit! Bereits vor einem Jahr hätten Dry Cleaning ein Wien-Konzert spielen sollen, mussten dieses aber kurzfristig absagen. Inzwischen hat das Quartett aus London sein zweites Album veröffentlicht, was auf eine umfangreiche Setlist beim Flex-Gig hoffen lässt.

Der weitläufige Post-Punkt fällt auf Stumpwork herber aus, Florence Shaws Sprechgesang noch trockener als auf deren exquisitem Debüt von 2021. Hat sie sich bei den Studio-Aufnahmen noch der Improvisation hingegeben, wird Shaw ihre Texte im Flex wohl im Zuge einer dissoziierter Poetry-Slam-Performance zum Besten geben. Untermalt wird diese von den anderen 3 Bandmitgliedern, die mit ausgeprägtem Sinn für Rhythmik und Melodik ein wundersames Rockkonzert versprechen.

Tickets können online hier um € 25,- gekauft werden.


2. Imago Dei Festival

Datum & Ort: Zwischen dem 9. März und dem 10. April in Krems und Wien

Letztes Jahr stellten wir euch in unserem Podcast Nadja Kayali und ihr Festival Imago Dei vor, bald startet ihre zweite Saison. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, in wenigen Sätzen all die Geschichten, Menschen und Musiken zusammenzufassen, die sie in ihrem Programm-Strauß zusammengebunden hat, am besten, man blättert das Programm selbst durch. In den meisten Szene-Cafés findet man welche.

Wem das nicht konkret genug ist, ist beim Festivalprolog am 9. März im Palais Mollard genau richtig. Dort moderiert Kayali einen Abend mit zwei Komponist*innen und wird sicherlich Lust auf einen Ausflug in die malerische Wachau machen. In der Minoritenkirche Krems, ein Konzertraum der Extraklasse, findet ein Großteil des Festivals statt. Wer die Zeit nicht findet, hinzufahren, kann aber auch am 29. Im polnischen Kulturinstitut ein weiteres Gesprächskonzert besuchen, diesmal mit dem auf polnische Musik spezialisiertem Messages-Quartett. Wer es letztes Jahr gehört hat, wird es sicher nicht verpassen, allen anderen seien sie sehr ans Herz gelegt.

Tickets für U27 ab 14 Euro, die beiden Gesprächskonzerte in Wien sowie zwei Kinoabende in Krems sind gratis.


3. José González

Datum & Ort: Freitag, 7. März 20:30, Wiener Konzerthaus – Großer Saal (Lothringerstraße 20, 1010 Wien).

Nahezu 20 Jahre ist es her, dass sich José González mit seinem The Knife-Cover Heartbeats in die Herzen zahlreicher Hörer*innen spielte. Seitdem ist der argentinisch-schwedische Singer-Songwriter ein Garant für impressionistischen Indie Folk & Folktronica à la Bon Iver, der für Geborgenheit sorgt.

Ob mit elektronischen Elementen, feierlichem Orchester oder im Alleingang, González‘ Live-Shows sind ein erfüllendes Erlebnis – nicht zuletzt dank seiner einzigartigen Stimme, deren unaufgeregte Sanftmut herrliche Frühlingsgefühle erzeugt. Zeit, den Winter hinter sich zu lassen!

Tickets können online hier um € 59,90 gekauft werden.


4. Musik mit Pepp: Konzerte an der MDW

Datum & Ort: So ziemlich jeden Tag an verschiedenen MDW-Standorten

Wirklich Spaß macht Livemusik erst dann, wenn jemand mit echtem Herzblut, mit tatsächlicher Begeisterung spielt, und am besten auch technisch auf einem hohen Niveau. Das Problem ist: Diese Kombination gibt es nur selten, erwachsene Profis spielen monatelang fast täglich das gleiche Repertoire, da wird es ihnen irgendwann zwingend langweilig. Die Lösung? Studierendenkonzerte. Wir haben in Wien eines der Top 3 Musikhochschulen der Welt, die eine Reihe von coolen Eigenveranstaltungen anbietet.

Meine Märzhighlights? Zum Beispiel das Abschlusskonzert nach einer Masterclass mit Florian Boesch (eine echte Wiener Sängerlegende) am 23. Der Eintritt ist frei und man bekommt gleich auch das äußerst schnuckelige Schlosstheater in Schönbrunn zu sehen, wo einst eine Reihe von Habsburger*innen selbst auf der Bühne standen.

Oder ein Barockkonzert am 27. oder 31. im kleinen Ehrbarsaal im Fünften, wieder bei freiem Eintritt. Wer etwas Ausgefalleneres sucht, könnte am 19. im Konzertsaal der MDW im Dritten fündig werden, da zeigen Studierende in einer Performance eigene Choreografien. Für Auftritte der selben Leute wirst du bald tief in die Tasche greifen müssen, jetzt darfst du die Stars von morgen noch gratis bestaunen.

Nur die wenigsten MDW-Veranstaltungen kosten etwas, dafür gibt’s im Anschluss oft sogar Häppchen oder Wein umsonst, sowie die Möglichkeit, die Künstler*innen anzuquatschen.

Weitere Event-Tipps für März in unserer Film-Crème.

Bohema Bohemowski

A collective mind of Bohema magazine

Previous
Previous

Crème de la crème

Next
Next

Crème de la crème